Tattoos sind seit Menschengedenken ein beliebtes Ausdrucksmittel, aber auch individuelle Verschönung der Haut. Sogar die Gletscher-Mumie Ötzi soll kleine Bilder und Symbole auf dem Körper gehabt haben. Wie aber sieht das bei Diabetikern aus? Müssen sie mit besonderen Komplikationen rechnen oder sollte der Wunsch nach dem Körperschmuck gleich begraben werden?
Tattoos bei Diabetes: Erhöhte Infektionsgefahr
Tattoos sind natürlich gerade bei noch jungen Diabetikern ein beliebter Körperschmuck und Ausdrucksmittel bei der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Wer chronisch Krank ist sollte sich allerdings erst recht bewusst machen, dass beim Tätowieren die Hautoberfläche verletzt wird, in etwa vergleichbar mit einer größeren Schürfwunde.
Unangenehm können Tattoos für Diabetiker aus dem Grund werden, dass bei ihnen meist Folgeerkrankungen wie Durchblutungsstörung, trockene Haut und Hauterkrankungen, sowie eine verzögerte Wundheilung und geschwächtes Immunsystem auftreten. So kann das Abheilen der frisch gestochenen Tätowierung mal locker doppelt so lang dauern, wie bei einem gesunden Menschen.
Dennoch muss man als Diabetiker nicht pauschal auf den bunten Hautschmuck verzichten.
Wenn der Zucker gut eingestellt ist und man sonst keine weiteren Probleme oder chronischen Krankheiten hat, muss man seinen Wunsch nicht unbedingt abschreiben. Man sollte aber vor dem Gang ins Tattoostudio mit seinem Arzt oder Ärztin sprechen. Auch der Tätowierer sollte über die Diabetes-Erkrankung informiert werden, damit er weiß, wie er reagieren muss, wenn der Blutzucker während des Termins abfällt oder sich der Heilungsprozess lange zieht. Die meisten Studios übernehmen nämlich auch die Nachbehandlung und werden sich wundern, wenn die Krusten nicht so richtig verschwinden wollen.
Tattoo Pflege für eine schnelle Heilung
Um eine Infektion oder Entzündung zu verhindern, sollte man aufpassen, dass die Stelle nicht von fusselnder oder enger Kleidung bedeckt wird. Auch Sonnenbäder, Sport und andere Aktivitäten, bei denen starker Schweiß gebildet wird, sind mindestens 2 Wochen lang tabu.
Das Tattoo an sich sollte möglichst an der Luft verheilen und vorsichtig mit klarem Wasser und einer neutralen Seife gereinigt werden. Cremes und Sprays können die Wundheilung unterstützen. Am besten lässt man sich über passende Produkte beim Tätowierer oder Apotheker beraten.
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