Die Schuhe können einem Diabetiker, wenn es denn die richtigen sind, viele Schmerzen ersparen. Beim Kauf gilt es jedoch einiges zu beachten, dabei sind nicht immer direkt orthopädische Sonderanfertigungen nötig.
Diabetiker leiden in Folge ihrer Krankheit häufig unter Fußproblemen, wobei die Heilung der Verletzungen bedeutend länger dauert als bei gesunden Menschen und daran sind häufig die falschen Schuhe schuld. In etwa die Hälfte der Fußwunden von Diabetikern werden durch unpassendes Schuhwerk verursacht, dabei ist es gar nicht mal so schwer das passende Paar zu finden. Aber in welchen Fällen wird eine Spezialanfertigung benötigt und was muss beim Kauf in einem normalen Schuhgeschäft eigentlich beachtet werden?
Spezielle Orthopädische Schuhe sind nicht immer von Nöten
Spezielle Diabetes Schutzschuhe sind angebracht, wenn ausgeprägte Nervenschäden oder aber Durchblutungsstörungen vorhanden sind. Diese Art von Schuhwerk besitzt eine Sohle die künstlich versteift ist, sowie eine herausnehmbare weiche gepolsterte Innensohle, sodass der Druck, der beim Laufen auf Ferse und Ballen lastet deutlich vermindert wird. Diese speziellen Schuhe können die Schmerzen, welche Diabetikerfüße oft verursachen deutlich verringern.
Ist der Fuß jedoch in Folge der Diabetes bereits verformt, so passt er möglicherweise gar nicht mehr in normales Schuhwerk. In diesem Fall muss dann ein Paar orthopädischer Maßschuhe gefertigt werden. In sogenannten Fußsprechstunden wird dann anschließend von Orthopädie-Schuhmacher und Diabetologe zeitgleich die Passgenauigkeit der Schuhe geprüft. Wichtig ist dabei, dass eine Druckmessung durchgeführt wird, bei der überprüft wird ob der Fuß ausreichend entlastet wird.
Worauf Diabetiker beim Kauf von Schuhen im Laden achten sollten
Sollten spezielle Schuhe nicht nötig sein, so können Diabetiker problemlos in normalen Schuhgeschäften einkaufen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die neue Fußbekleidung bequem und nicht zu eng ist. Der Absatz sollte möglichst flach sein.
Der beste Zeitpunkt um die neuen Schuhe anzuprobieren ist übrigens am späten Nachmittag oder frühen Abend, da die Füße über den Tag immer ein wenig anschwellen.
Ist ein gutes Modell gefunden, dann sollte die Größe so gewählt werden, dass vor den Zehen in etwa ein Zentimeter Platz ist.
Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass das Material möglichst weich ist und keine eventuell drückenden Innennähte vorhanden sind, an denen man sich verletzen kann. Auch ist es ratsam auf Modelle mit Schnürung oder Klettverschluss statt Gummizug zurückzugreifen, da dieser ebenfallls drücken kann. Ideal ist auch ein herausnehmbares Fußbett, da es bei Bedarf so leicht gegen eine Weichpolstereinlage zu ersetzen ist.
Doch auch bei den besten Schuhen können sich Blasen, Druck- und Scheuerstellen bilden, wenn die falschen Socken getragen werden. Diese sollten um Verletzungen zu vermeiden keine Falten werfen und möglichst feine Nähte haben. Das Bündchen darf auf keinen Fall zu eng sein und das Bein abschnüren, da die Füße sonst stark anschwellen können. Damit das Infektionsrisiko gering bleibt, falls sich doch mal eine offene Wunde gebildet hat sind Socken aus Baumwolle empfehlenswert, da sich die Bakterien dort nicht so rasch vermehren können wie in synthetischen Materialien.