Wie versprochen, heute der zweite Teil für die ,,Pumpies“ (wie die Pumpenträger/innen zärtlicherweise 😉 in ,,Fachkreisen“ genannt werden) unter uns oder besser gesagt, diejenigen, die es werden wollen.
Die kleine, unafällige Pumpe wird nah am Körper getragen und wurde eingeführt, weil sie die Bauchspeicheldrüse am besten nachahmen kann. Fast fünfhundert mal am Tag gibt sie über einen Katheter Insulin ab, so, dass der Patient im Grunde stündlich die perfekte Dosierung über leichte Programmierung und ein paar Knopfdrücke einstellen kann. Sehr bequem also, für den geschulten Diabetiker 🙂 .
Aber natürlich ist es nicht ganz so einfach, wie ich es erzähle. Die Wirklichkeit wartet oft noch mit einigen Schwierigkeiten auf, die erst einmal überwunden werden müssen, bevor die Bequemlichkeit vollends ausgenutzt werden kann. Um die Pumpe zu beherrschen, muss man gut geschult sein und sich wirklich in allem auskennen, damit die Einstellungen nicht stümperhaft werden und man sich selbst sogar damit gefährdet. Des Weiteren ist sie sehr teuer und wird daher nicht jedem von der Kasse bewilligt. Daher ist diese Therapieform denjenigen vorbehalten, die sich vorher mit der Basis-Bolus-Therapie behandelt haben.
Davon, dass es nicht jedem möglich ist, die persönliche Hemmschwelle zu überwinden, mit einem ständigen ,,Pikser“ im Bauch zu leben und zudem noch permanent an ein kleines Maschinchen ,,angeschlossen“ zu sein, habe ich ja schon im letzten Artikel erzählt.
Anfänglich hilft ein Diabetologe mit der Erstellung eines Planes, wie du das Insulin einteilen musst. Besonders der Essens-Bolus wirft für manche Fragen auf. Später sollte man sich den Plan selber erstellen können, da man sich ja selbst am besten kennt und weiß, was einem ,,gut“ tut und was eben nicht.
Kommen wir zum unangenehmen Teil der Pumpe, dem gefürchteten Katheter, den du mindestens alle zwei Tage wechseln musst! Hierbei ist zu allererst der Einstichpunkt zu beachten, ,,Lieblingsstellen“ sind zwar verheißungsvoll, schaden dir aber eher. Denn du bekommst schnell Verwucherungen und unschöne Verhärterungen, die das Insulin beim Wirken aufhalten. Also lieber abwechseln. Die meisten tragen das Gerät am Bauch oder an der Hüfte und teilen den Bauch dabei in vier Bereiche ein, unter denen sie jeweils immer die Einstichlage wechseln. Dabei nicht zu nahe an den Bauchnabel kommen und Sicherheitsabstand wahren.
Dann gibt es noch Unterschiede beim Material. Es gibt Teflon-, aber auch Stahlkanülen – für welche du dich entscheidest, bleibt dir selbst überlassen.
Und dann noch die Länge. Wie lang dein Katheter sein soll, kannst du ebenfalls selber entscheiden. Aber bevor du dich zu früh freust: Eine kurze Nadel muss nicht unbedingt die bessere sein, denn diese löst sich schneller aus dem Gewebe als eine längere. Hinzu kommt, dass eine längere Kanüle zumeist für mehr Spielraum, also Flexibilität, sorgt, was dir im Alltag helfen wird. Am besten probierst du einfach aus, was dir am meisten liegt und entscheidest dich dann.
Wer sich ,,traut“, sollte sich auf keinen Fall scheuen, sich mit der Pumpe auseinander zu setzen. Sie ist nämlich die bewährteste und modernste Therapieform für den Diabetes mellitus. Davon abgesehen kann es unheuer entlastend sein, auf die täglichen Spritzen zu verzichten, die du normal mehrmals setzen musst. Ein weiterer Pluspunkt, der für die künstliche Bauchspeicheldrüse spricht 😉 .