Bewegung ist bekanntlich für Menschen mit Diabetes oder einem erhöhten Diabetes-Risiko besonders wichtig: um den Zuckerstoffwechsel zu verbessern sowie Begleit- und Folgeerkrankungen entgegenzuwirken. Das gilt insbesondere auch für Diabetiker, deren Nerven in den Füßen bereits durch den erhöhten Blutzucker geschädigt sind. Doch offensichtlich scheinen die mit den Nervenschäden verbundenen Beschwerden in den Füßen, wie Kribbeln, Schmerzen, Taubheit und eine nachlassende Sensibilität, die Aktivität zu bremsen, die für den Krankheitsverlauf so vorteilhaft wäre. Denn gerade diese Patienten bewegen sich zu wenig.
Das belegt eine Studie1 des Instituts für Sportmedizin an der Universität Münster: Je ausgeprägter die Nervenschädigung – die so genannte Neuropathie – war, desto inaktiver wurden die Patienten. So war das Aktivitätsniveau bei leichter Neuropathie bereits sehr niedrig, bei Vorliegen einer ausgeprägten Neuropathie sank es sogar noch unter die Kennziffer, die einen überwiegend sitzenden Lebensstil charakterisiert. Dabei sei Bewegung gerade für diese Patienten sehr wichtig, betont der Studienleiter Prof. Dr. Klaus Völker, weil sie u.a. dazu beitragen könne, das Sturzrisiko zu reduzieren. Denn die nachlassende Sensibilität der Füße erhöht nicht nur das Risiko für unbemerkte Wunden – das diabetische Fußsyndrom -, sondern beeinträchtigt auch die Stand- und Gangsicherheit. „Die Fußsensibilität ist ein wesentlicher Bestandteil des Gleichgewichts“, erklärt der Sportmediziner. Lässt das Empfindungsvermögen in den Füßen nach, sei eine wichtige Komponente der Gleichgewichtsfähigkeit gestört, wodurch das Sturzrisiko erheblich ansteige. Auch im Hinblick auf Neuropathie-Beschwerden wie Kribbeln, Brennen, Taubheit und Schmerzen in den Füßen ist Bewegung von Vorteil, denn typischerweise nehmen diese in Ruhe zu. Nicht zuletzt ist die Neuropathie häufig bereits in frühen Stadien mit einem Muskelschwund in den Füßen verbunden, dem entgegengewirkt werden sollte.
Bewegung ja – aber richtig!
Bewegung sollte daher auch bzw. gerade bei Menschen mit diabetischer Neuropathie ein fester Bestandteil des Alltags sein. „Dabei kommt es nicht auf Höchstleistungen an, sondern auf eine regelmäßige leichte körperliche Betätigung“, erläutert Diabetesberaterin Vesela Topic. Geeignet sind vor allem fußschonende Sportarten wie zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, moderates Krafttraining oder auch Walken und Fußgymnastik. „Um den Alltag aktiver zu gestalten, helfen oft schon kleine Veränderungen, wie Besorgungen zu Fuß zu erledigen oder während des Fernsehens Fußgymnastik zu machen“, erklärt Topic. Ein Video und eine Anleitung mit geeigneten Übungen gibt es im Internet unter www. milgamma.de.
Zusätzlich sollten Patienten mit diabetischer Neuropathie gezielt ihre Stand- und Gangsicherheit schulen, rät Prof. Völker. „Denn aus Unsicherheit werden Bewegungen, die das Gleichgewicht fordern, häufig unterlassen.“ Er empfiehlt dazu ein sensorisches Training und Gleichgewichtsübungen wie den Ein-Beinstand oder Rückwärtsgehen. Ein entsprechendes Training wird auch in speziellen Diabetes-Sportgruppen angeboten.
Wer sportlich aktiver werden möchte, sollte sich vorher allerdings ärztlich untersuchen und beraten lassen, da Diabetes auch mit einem erhöhten Risiko für das Herz-Kreislauf-System einhergeht.
Außerdem sollten Diabetiker auf gut passendes Schuhwerk, Strümpfe ohne störende Nähte und die tägliche Durchführung der Fußpflege und –Kontrolle achten – vor allem auch nach einer sportlichen Aktivität. Denn nur so können mögliche Blasen oder Verletzungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, die in Folge des reduzierten Schmerzempfindens bei einer Neuropathie häufig nicht wahrgenommen werden.
Nerven bewahren
Wichtigste Maßnahme, um der Nervenschädigung entgegenzuwirken, ist eine möglichst gute Blutzuckereinstellung, zu der neben einer bewussten Ernährung auch Bewegung erheblich beiträgt. Außerdem sollten Alkohol und Nikotin gemieden werden. Darüber hinaus kann die Einnahme gut verträglicher Wirkstoffe wie Benfotiamin (z.B. in milgamma® protekt, rezeptfrei in der Apotheke) bei Neuropathien helfen. Diese Vorstufe des Vitamins B1 kann die Bildung schädlicher Zuckerabbauprodukte hemmen und so Nerven und Blutgefäße schützen.2 Studien zeigten, dass das Provitamin auch bereits bestehende Empfindungsstörungen in den Füßen wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder Taubheit lindert.3-4
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Text: Medicalpress
Bild: colourbox.de/wörwag