Nach neuen Forschungserkenntnissen könnte es bald möglich sein, den Zuckerwert im Blut durch einen Tränenwischtest zu ermitteln. Damit bliebe Diabetikern in Zukunft das lästige Pieksen erspart.
Gerade für Kinder und Jugendliche kann der regelmäßige Stich, mit dem der Zuckerwert im Blut gemessen werden soll, zu einer wahren Tortur werden. Jede Möglichkeit, diese Prozedur einfacher zu gestalten, sollte daher optimistisch stimmen. U.S.-amerikanische Forscher wollen nun eine Form der Diabetes-Kontrolle entdeckt haben, die ganz ohne Schmerzen durchzuführen ist, aber ebenso genau sein soll wie der herkömmliche Bluttest.
Diabetes-Forschung auf der Suche nach Lösungen
Die Zahlen der an Diabetes erkrankten Menschen steigt stetig. Experten befürchten, dass bis zum Jahre 2030 bereits jeder zehnte Erwachsene weltweit an der Zuckerkrankheit leiden könnte. Auch unter Kindern und Jugendlichen breitet sich Diabetes weiter aus, sodass ihr einstiger Ruf als alte-Leute-Krankheit längst überholt ist. Angesichts des rapiden Anstiegs der Neuerkrankungen arbeitet die medizinische Forschung mit Hochdruck an neuen Erkenntnissen, die zur Minderung des Diabetes-Risikos führen können, aber auch an neuen Therapien, um Diabetikern das Leben zu erleichtern.
Die Forschungsergebnisse eines Teams von Wissenschaftlern an der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland, soll den Alltag mit der Zuckerkrankheit ebenfalls angenehmer gestalten. Sie haben zwar keine neue Therapie entwickelt, doch offenbar eine Lösung gefunden, wie der lästige und schmerzhafte Bluttest, den Diabetiker mitunter mehrmals am Tag zur Ermittlung ihres Zuckerwertes durchführen müssen, durch eine weniger invasive Methode ersetzt werden könnte: Den Tränentest.
Forschung: Zuckerwert im Blut durch Tränenprobe
Denn in ihren Studien an Kaninchen haben die Wissenschaftler zeigen können, dass die Zuckerwerte, die man in der Tränenflüssigkeit messen kann, mit denen im Blut exakt übereinstimmen. Dazu haben sie extra einen elektrochemischen Sensor entwickelt, der diese Werte ermitteln kann und in Echtzeit Schwankungen im Blutzucker erkennen lässt. Ein solcher Sensor könnte demnach herkömmliche Blutzuckermessgeräte und die dazugehörigen Stechhilfen ersetzen.
Diese Erkenntnisse sollen so bald wie möglich verifiziert und dann entsprechend umgesetzt werden. Für unzählige Diabetiker könnte diese Forschung eine enorme Erleichterung bedeuten, wenn die regelmäßige Blutprobe in Zukunft durch einen einfachen Test der Tränenflüssigkeit ersetzt werden könnte. Wann die Forschungsergebnisse jedoch für den Durchschnittspatienten anwendbar sein werden, ist derzeit leider noch nicht abzusehen.
Fotoquelle: Thinkstock, 475611833, iStock, kasto80