,,gesunde Ernährung“ – diese beiden Worte machen insbesondere jungen Menschen keinen Spaß. Aber gerade als Diabetiker sind diese Schlagworte unbedingt notwendig und leider auch nicht vermeidbar.
Ich ess auch lieber Schokolade anstatt einen Apfel. Und bevor ich mich in die Küche stelle und koche, habe ich längst schon den Pizza-Service angerufen, dessen Mitarbeiter ich alle beim Namen kenne.
Und leider bin ich kein Einzelfall – so halten sich besonders Kinder nicht an die empfohlene Dosis Obst und Gemüse, während sie doppelt soviel an Süßigkeiten verschlingen. Menschen, die essen als notwendiges Übel erachten, essen meistens sehr viel ungesünder.
In der Pupertät wird das Ganze noch schlimmer, da wird schon aus Trotz das leckere Zeug gefuttert, wo Mama immer nur meckert und über lästige Blutzuckerwerte quatscht.
Aber richtig kritisch wird es, wenn der junge Diabetiker in eine Essstörung rutscht. So bestätigt eine Studie, dass dies bei Diabetikern häufiger der Fall ist als bei ,,gesunden“ Pupertierenden. Einfach aus dem Grunde, dass Ernährung eine gewichtigere Rolle im Leben spielt als bei Nicht-Diabetikern.
Interessant ist auch, dass bei Typ 2, oftmals die Essstörung zu dieser Störung geführt hat, während bei Typ 1 die psychische Erkrankung so ca. nach fünf Jahren der Diagnose Diabetes auftaucht.
Das bestätigt mir mal wieder, dass es wichtig ist, den Zwang aus den Worten ,,gesunde Ernährung“ zu nehmen. Gerade Kinder müssen das Essen auf spielerische und lockere Art und Weise lernen und jungen Heranwachsenden sollte man nicht permanent mit dem erhobenen Zeigefinger nachlaufen. Stattdessen sollte man gerade als Elternteil viel sensibler auf die Gefühle ,,frisch gebackener“ Diabetiker eingehen, denn ein Teenie, der sich ernst genommen fühlt, ist auch sehr viel offener für die Belange der ,,Großen“.