Schuppenflechte ist nicht nur eine Erkrankung der Haut, sondern auch des Immunsystems. Durch eine andauernde Entzündung haben Patienten ein deutlich erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken – das haben Forscher jetzt herausgefunden.
Krankheit, die Leidensdruck schafft
Die Schuppenflechte – wegen des mit ihr einhergehenden schuppigen Hautbildes kann sie aus Betroffenen Außenseiter machen. Vor allem Kinder leiden sehr darunter, wenn sie durch Gleichaltrige im Kindergarten oder in der Schule ausgegrenzt werden. In einer dänischen Studie wurde jetzt bestätigt, dass Menschen, die an einer Schuppenflechte leiden, ein deutlich höheres Risiko haben, im Laufe ihres weiteren Lebens an Diabetes zu erkranken – dieses steigt mit dem Schweregrad der Hauterkrankung noch weiter an. Während eine milde Form der Hauterkrankung das Diabetesrisiko um 50 Prozent erhöht, verdoppelt sich dieses bei einer schweren Schuppenflechte sogar. Auch US-Hautärzte berichteten im Fachmagazin „Archives of Dermatology“ von einem unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Schuppenflechte und einem Diabetes Typ 2.
Schuld ist das Immunsystem
Gleich mehrere Auslöser kommen für eine Entstehung der Schuppenflechte in Frage: Umweltfaktoren können diese genauso auslösen wie
- Streptokokken-Infektionen,
- Medikamente oder
- Stress.
Je schwerer eine Schuppenflechte in Erscheinung tritt, desto mehr in der Haut produzierte Entzündungsfaktoren gelangen in den Blutkreislauf, von wo aus sie im ganzen Körper verteilt werden und schließlich auch andere Organe und Stoffwechselwege erreichen. Auf diese Weise entstehen Entzündungszustände an verschiedensten Stellen des Körpers. Dabei freigesetzte Entzündungsbotenstoffe erhöhen die Resistenz gegen Insulin – die Körperzellen reagieren nicht mehr auf das Hormon, um den Blutzucker aufzunehmen.
Frühe Reaktionen vermindern das Risiko
Eine Schuppenflechte verlangt den Patienten viel Disziplin ab – ein gesunder Lebenswandel kann den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen. So spielen nicht nur ein normales Gewicht und viel körperliche Bewegung eine Rolle, sondern auch eine ausgewogene Ernährung und der weitgehende Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Heilbar ist die Krankheit nicht, man kann sie jedoch gut behandeln. Eine frühe Therapie mit Cremes oder Bestrahlungen hilft dabei, Entzündungen einzudämmen – ein Behandlungserfolg stellt sich jedoch leider oft erst nach einer längeren Behandlungsdauer ein. Umso wichtiger ist es, alle vom Arzt vorgesehenen Therapien konsequent durchzuführen und diese nicht vorzeitig abzubrechen.
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