Nicht nur das Essen hat Einfluss auf unseren Blutzuckerwert. Auch alltägliche Kleinigkeiten können ihn zum Schwanken und Ausreißen bringen.
Letztens habe ich ja schon darüber berichtet, dass Stress für einen guten Blutzuckerwert nicht sonderlich förderlich ist. Jetzt wurde heraus gefunden, dass ein solides, angenehmes Familienklima den Blutzucker positiv beeinflusst. Besonders für Kinder und Jugendlich sei ein stressfreies Zuhause wichtig, da die Pupertät zusäzliche Blutzucker-Schwankungen verursacht.
Ein Kind mit Diabetes ist prinzipiell nicht andes als andere Kinder – nur hat es mehr Sorgen, mehr Ängste und eine größere Verantwortung im Alltag. Dass da Stress irgendwie vorprogrammiert ist, klingt logisch. Nur kann man einiges dagegen setzen, in dem man schon früh die Selbstständigkeit fördert. Wer sich zuhause wohl fühlt, kann sich fallen lassen und somit auch die Energie finden, sich auf seinen Diabetes soweit einzulassen, dass er ein eigenes, normales Leben führen kann. Nur ist es eben nicht so selbstverständlich, dass zuhause auch ,,zuhause“ ist.
Viel Streit in Familien ist gar nicht mal so schlecht, wenn er konstruktiv ist. Dafür gibt es bestimmte kommunikative Verhaltensmuster, die man bewusst machen und verändern sollte. Achtung, Respekt und Fairness sind für eine offene Kommunikation und ein schönes Familienleben unerlässlich und helfen eben auch dem Blutzucker 🙂 .
,,Probier´es mal mit Gemütlichkeit!“ – Denn Gefühlszustände wie Wut, Rage, aber auch übertriebene Freude, können den Blutzucker schwanken lassen. Deshalb lebt ein Diabetiker in einer Choleriker-Familie nicht besonders gesund. Zusätzlich bringt die Diabetes-Therapie natürlich Konflikte mit sich, die gelöst werden müssen. Dabei ist nicht nur liebevolles Verständnis wichtig, sondern auch konsequente Erziehung. Denn die Erlernung der richtigen Diabetes-Handhabung dauert und es wird viele Momente und Situationen geben, in denen sich Kind und Eltern überfordert fühlen.
Deshalb ist das familäre Fundament auch so wichtig. Denn auf diesem kann man aufbauen und sein eigenes Wachstum voran treiben. Wie immer werden psychische Faktoren unterschätzt, was körperliche Belange angeht. Aber wer mal wieder einen katastrophalen und unerklärlichen Blutzuckerwert misst, sollte die Ursachen vielleicht nicht im Mittagessen, sondern beim herunter geschluckten Frust suchen gehen. Hier findet man neben wütenden Gefühlen nämlich oft auch einen rebellischen Körper, der sich der Seele anpasst.