Schon die alten Griechen nutzten die Heilkraft des Wassers. Hippokrates, der bekannteste Mediziner des Altertums, behandelte zum Beispiel Rheuma und Gicht mit der Hydrotherapie. Bekannt aber wurde der Pfarrer Sebastian Kneipp mit seiner Kneippkur. Und die leistet noch so einiges mehr.
Kneipp, der sich selbst mit Hilfe des Wassers von seiner Lungentuberkulose geheilt hatte, entwickelte ein System, mit dem das Immunsystem durch Anwendungen mit Wasser gestärkt wird. Gerade für Menschen, die an Diabetes leiden und deren Körperabwehr durch den erhöhten Blutzucker geschwächt wird, ist so eine Kneippkur zu empfehlen.
Immunsystem gezielt, nicht nur mit Wasseranwendungen stärken
Die Kur des Pfarrers Sebastian Kneipp ist ein ganzheitliches Konzept, das auf fünf Elementen basiert. Das wichtigste und wohl auch bekannteste sind die Wasseranwendungen. Ganzkörper- und Wadenwickel, Wassertreten, Bäder einzelner Körperteile und kalt-warme Güsse. So werden Herz, Kreislauf, Stoffwechsel und natürlich das Immunsystem angeregt und die Gesundheit gestärkt.
Heilpflanzen stellen die zweite Komponente. Zur Stärkung der Körperabwehr bestens geeignet sind zum Beispiel der Sonnenhut (Echinacea), Sanddorn und Hagebutten (Vitamin C), Wasserdost und Schwarzkümmel.
Auch die körperliche Bewegungstherapie gehörte für Kneipp dazu. Allerdings waren ihm regelmäßige Übungen wichtiger als bestimmte Bewegungen und Sportarten. Hier vor allen Dingen die Bewegung im Wasser, wie Schwimmen oder Aqua-Gymnastik, ebenso wie sportliche Betätigung an der frischen Luft, wie zum Beispiel Nordic Walking oder Radfahren.
Maßnahmen für die Gesundheit
Die Ernährung sollte sich aus möglichst frischen und unbehandelten Nahrungsmitteln zusammensetzen, viele Ballaststoffe enthalten und reich an Vitalstoffen (Mineralien, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe usw.)sein.
Unter physischer Ordnung verstand Kneipp einen geregelten Tagesablauf, ein ausgewogenes Verhältnis von Stress und Entspannung und ausreichend Schlaf, was das Risiko einer zusätzlichen Belastung für den Körper mindert. Ebenso sollten Extreme vermieden und stattdessen ein gesundes Mittelmaß angestrebt werden. Eine positive Grundeinstellung und die Bereitschaft zur Freude über die kleinen Dinge des Lebens sind ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Diese fünf unterschiedlichen Säulen bilden die Basis für die körperliche und psychische Balance des an Diabetes erkrankten Patienten und sorgen so auch für ein gestärktes Immunsystem und eine Form der Therapie.