Der Charcot-Fuß ist eine ernsthafte Erkrankung, die in seltenen Fällen als Folgeerkrankung bei Diabetes auftritt. Dabei brechen die Fußknochen, paradoxerweise empfinden die Betroffenen aber keine oder nur kaum Schmerzen.
Die Krankheit wurde benannt nach dem Neurologen Jean-Martin Charcot. 95 % Prozent aller Betroffenen des Charcot-Fußes sind Diabetiker, es gibt aber auch andere Ursachen für diese Erkrankung.
Ursachen des Charcot-Fußes
Neben der sogenannten Diabetischen Polyneuropathie gibt es weitere mögliche Ursachen, darunter Syphilis, Lepra, oder auch angeborene oder erworbene Neuropathien mit Störungen der Schmerzwahrnehmung.
Entstehung der Erkrankung
Die genaue Entstehung ist bis heute wissenschaftlich ungeklärt. Eine Theorie geht davon aus, dass durch eine nervliche Fehlsteuerung hervorgerufene verstärkte Durchblutung und ein verstärkter Knochenabbau dafür verantwortlich ist. Eine andere Theorie meint, dass es (bei fehlender Schmerzwahrnehmung) durch eine Überlastung zu minimalen Verletzungen der Gelenkflächen kommt, die schließlich übergehen in eine zunehmende Zerstörung des Knochens.
Sichtbare Symptome
Im fortgeschrittenen Stadium ist ein Charcot Fuß meistens gerötet und/oder geschwollen, häufig bereits deformiert, in extremen Fällen gibt es offene Wunden an den Knochenvorsprüngen. Schmerzen treten dabei allerdings kaum auf. Auch wenn der zweite Fuß ganz unauffällig wirkt, fällt auf, dass auch dieser gefühllos ist. Sehr selten sind beide Füße betroffen.
Therapie
Ein akuter Charcot Fuß ist ein medizinischer Notfall. Hier ist eine komplette Druckentlastung und stationäre Behandlung durch Spezialisten unbedingt sofort notwendig. Als erstes muss der Charcot Fuß absolut ruhig gestellt werden, später wird ein Verband angepasst (aus Gips, Kunststoff oder eine Zwei-Schalen-Orthese). Im Anschluß trägt man zur Behandlung einen speziellen Ortheseschuh.
In extremen, seltenen Fällen ist eine Amputation des Fußes notwendig, dann wird eine entsprechende Orthese für den Unterschenkel angefertigt. Um einen Charcot Fuß von vornherein zu vermeiden, ist eine adäquate Therapie des Diabetes notwendig. Auch ausführliche Diabetesratgeber weisen häufig auf diese Erkrankung und weitere Folgeerkrankung des Diabetes mellitus hin.
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