Die Situation eines an Diabetes Typ 2 erkrankten Menschen ist belastend: Von heute auf morgen muss man sich strenge Lebensgewohnheiten zulegen und diese auch kontinuierlich einhalten. Hinzu kommen Ängste und Unsicherheiten, logisch, dass dabei Frustrationen nicht ausbleiben.
Nur was tun, wenn diese in einer handfesten Depression münden?
,,Ich will aber nicht!“ – Mit unmutigem Trotz würde ich wohl reagieren, wenn Diabetes Typ 2 bei mir diagnostiziert werden würde. Plötzlich soll ich mich gesund ernähren? Sport treiben? Und das ich, die sich am liebsten von Pizza ernährt, kochen in Form von Toastbrot definiert und literweise Kaffee trinkt? Und dann auch noch Sport? Erst würde ich lachen, später dann sicherlich weinen. Man darf sich das nicht zu einfach vorstellen, von heute auf morgen bewusster zu leben, auf einmal haben Lebensmittel eine ganz neue Bedeutung. Und hinzu kommen noch die Ängste vor beispelsweise Folgeerkrankung.
Das ist anstrengend und teilweise zermürbend. Manches Mal kommt dieses Gefühl auf, alles ,,hinschmeißen“ zu wollen, Lustlosigkeit und vor allen Dingen: Motivationslosigkeit.
Wichtig ist zu wissen, dass an einer Depression zu erkranken nicht bedeutet, permanent traurig zu sein. Ein sehr falscher Trugschluss, denn oftmals äußerst sich diese Störung eher mittels einer diffusen ,,Gefühlstaubheit“ oder eben wie oben schon beschrieben Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, dem Gefühl von Sinnlosigkeit. Da heraus zu kommen bedarf einer ganz anderen Hilfe, als es den Medikamenten zuzutrauen wäre.
Ein guter Ansatz wäre es, sich eine Selbsthilfegruppe zu suchen, in der man sich offen austauschen kann. ,,Geteiltes Leid ist halbes Leid“ – oftmals trifft das tatsächlich zu! Sich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun kann gut tun, insbesondere in Situationen, in denen man denkt, dass die ganze Welt sich gegen einen verschworen hat, denn man merkt sehr schnell: Huch, ich bin ja gar nicht allein.
Jedoch sollte man den Gang zum Psychologen nicht scheuen, wenn man alleine aus diesem ,,schwarzen Loch“ nicht heraus findet. Natürlich ist die Angst vor Folgeerkrankung ganz normal, jedoch darf diese nicht Überhand gewinnen und das ganze Leben bestimmen. Interessant ist auch, dass bei Diabetikern doppelt soviele Menschen an Depressionen leiden als unter den gesunden. Erschreckend? Nicht unbedingt, denn wie gesagt, so eine Situation kann einen schon mal aus der Bahn werfen.
Darum möchte ich Ihnen gerne einen online Test ans Herz legen: Dort können Sie nämlich Ihr Wohlbefinden testen und sich selbst ein wenig kritisch beäugen.
Ich für meinen Teil würde sicherlich in tiefe Verzweiflung stürzen, mich in mein Kämmerlein zurück ziehen und ein bisschen vor mich hin weinen, jedoch, und das ist wohl ein springender Punkt, würde ich dort eben nicht verweilen, sondern versuchen, zu lernen, damit zu leben und die Krankheit als eine Herausforderung zu betrachten! Denn im Grunde ist sie genau das: Die Aufforderung, bewusster und aktiver sein Leben zu gestalten, als es vielleicht vorher der Fall war. Und wer weiß? Vielleicht macht der Kochkurs ja doch mehr Spaß als gedacht und ich schaue mal ein wenig über den Tellerrand. Schaden kann das jedenfalls nicht. Und so ein selbst gemachter Auflauf schmeckt doch allemal besser als altbacken Toastbrot.