Kleine Diabetiker und Ferienzeit: Wie wäre es denn mal mit einem Ferienlager?
Wenn ich Ferienlager schon höre, rollen sich bei mir jegliche Fußnägel hoch. Ich musste mit elf immer für zwei Wochen mit einer katholischen Freizeit in die Pampa reisen, dort jeden Tag mit einem Priester singen, basteln und blöde Wanderungen unternehmen. Ich habe es natürlich gehasst.
Aber es geht auch anders: Die AOK Brandenburg bietet jetzt schon seit siebzehn Jahren eine vierzehntägige Ferienzeit für kleine Diabetiker an, in der sie viel über ihre Krankheit lernen können. Von psychologischen Hilfen bis hin zur richtigen Reinigung der jeweiligen Instrumente ist wirklich alles Wissenswerte mit dabei.
Auch besonders sensible Themen, wie die Sexualität eines Diabetikers, werden offen angesprochen.
Der ,,Urlaub“ findet im ostbrandenburgischen Schlaubetal statt und ist für Diabetiker mit Typ 1 zwischen sechs und sechszehn ausgerichtet. Dr. Karsten Milek, ein anerkannter Diabetologe, leitet das ,,Camp“ und trägt seit Jahren zum wachsenden Erfolg bei, der sogar schon soweit reicht, dass selbst andere Krankenkassen gewillt sind, die Kosten für die zwei Wochen zu übernehmen.
Auch wenn ich selber absolut kein Fan von Ferienlagern bin, da ich grauenvolle Bilder, wie abgesoffene Zelte im Dauerregen und pampigen Brei in Blechdosen, einfach nicht verdrängen kann, aber hier muss ich sagen, dass ich die Idee erst einmal schon völlig klasse finde, da es für junge Menschen doch nichts besseres gibt, als festzustellen, dass sie nicht alleine sind und sie für einen Zeitraum ihr Leid teilen können und zudem wissentlich gestärkt aus ihrer Freizeit zurück kehren. Aber auch der schon seit längerem andauernde Zeitraum und der wachsende Erfolg sprechen dafür: Siebzehn Jahre bedeuten auch mehr Erfahrung!