Mal eben das Feierabendbier zischen oder ein Gläschen Rotwein zum leckeren Essen… oder aber vielleicht sogar mal ein herber Wodka auf der guten, feuchtfröhlichen Party…?! Früher war das für einen Diabetiker noch unmöglich. Heute ist es genauso selbstverständlich, wie den Snickers für Zwischendurch zu verspeisen 😉 .
Gift in Maßen genießen. Das ist der zynische Ratschlag eines Arztes. Alkohol ist auch für gesunde Menschen nicht gut, aber für Diabetiker war er früher oft unmöglich zu genießen, da der Kohlenhydrategehalt sehr hoch ist.
Heute ist es aufgrund der modernen Therapiemöglichkeiten ja kein Problem mehr, mal ein Bier zu trinken. Trotzdem sollte man ihn nicht bedenkenlos in sich hinein schütten, ein Diabetiker muss auch heute noch einiges beachten.
Zum Beispiel den hohen Energiehaushalt von Alkohol, der sich konsequenterweise auch auf den Blutzucker auswirkt. Jedoch ist der ab und zu verzehrte Genuß kein Problem, nur das chronische Alkoholzuführen wirkt sich auch dauerhaft schlecht auf die Werte aus. Das sollte man beachten und eventuell auch mit seinem Arzt/Diabetologen besprechen.
Ein anderes, häufig vernachlässigtes, aber gravierendes, Problem ist der Rauschzustand. Alkohol macht lustig 😉 und in dieser nebulösen Wahrnehmung wird man auch abgestumpft für die Empfindung einer möglichen Hypoglykämie. Das ist natürlich sehr viel gefährlicher, als man gerne so annehmen möchte, daher sollte man nicht unvorsichtig mit dem Trinken sein. Dann lieber eine gute Party nüchtern, als bewusstlos, genießen, würde ich da logischerweise raten.
Besonders bei Jugendlichen ist das ein Problem, ich werfe nur einmal das Wort ,,Flatrate-Party“ in den Raum, wo mit einem gezahlten Eintritt den restlichen Abend über ,,frei saufen“ stattfindet, also wo man ,,kostenlos“ Unmengen an Alkohol trinken kann. Natürlich gehen junge Menschen da ganz anders mit um, man will cool sein, dazu gehören und die Party natürlich nicht verpassen, also wird fleißig geschüttet – ohne Rücksicht auf Verluste. Das kann bei einem Diabetiker ganz schnell daneben gehen, auch gerade deshalb, da der Alkohol noch vierundzwanzig Stunden später negativen Einfluss auf den Blutzucker ausübt!
Aber wer verantwortungsbewusst mit seiner Gesundheit und seiner Erkrankung umgeht, der kann natürlich auch mal bedenkenlos ein Bier trinken. Da spricht ja nichts dagegen, wir wollen ja auch nicht übervorsichtig sein 😉 . Aber wie ich oben schon erwähnte: Die Dosis macht´s. Und Alkohol ist und bleibt nunmal, was es auch tatsächlich ist: Gift.