Die Verbraucherschutzzentrale Hamburg plädiert für eine neue Lebensmittelkennzeichnung für Produkte, die mit der Aussage ,,Für Diabetiker geeignet“ aufwarten, da diese Bezeichnung häufig gar nicht zutreffe.
,Für Diabetiker geeignet“ – diese Aussage findet sich häufig auf Packungen verschiedener Lebensmittel, weswegen ein Patient dieser Erkrankung gern zu solchen vermeintlichen Alternativen greift, anstatt sich mit der für ihn richtigen Ernährung auseinander zu setzen
Was ja auch logisch ist, denn ich – als eine der untalentiertesten Köchinnen ganz Hamburgs – würde es ganz genauso machen. Das ist nämlich einfach, geht schnell und verspricht mir eine fixe Lösung des im Grunde genommen so komplizierten Problems.
Glauben Sie mir: Auch ich habe besseres zu tun, als mich hinzusetzen und die einzelnen Inhaltsstoffe eines Produktes zu studieren und zusätzlich noch zu berechnen, was ich wovon wieviel essen darf.
Gerade für junge Leute ist das ein zeitaufwändiger, nervenauftreibender Akt, der nicht selten für schlechte Laune sorgt.
Doch viele wissen leider gar nicht – und genau das ist das Problem dieses umstrittenen Satzes -worauf diese Produktbeschreibung eigentlich beruht: Nämlich auf eine veraltete Wissenschaft von 1963, die besagt, dass der alltägliche Haushaltszucker aus der Ernährung eines an Diabetes erkrankten Menschen gänzlich komplett verschwinden muss. Dabei wäre es sinnvoller und produktiver, würde man sich einfach einen guten Ernährungsplan überlegen, der persönlich auf die einzelnen Bedürfnisse abgestimmt ist.Von mir aus können Sie Ihr Geld gern für diese zumeist auch noch überteuerten Produkte aus dem Fenster werfen, nur leider sind diese oftmals sogar nicht einfach nur sinnlos, sondern auch ungesund: Der Haushaltszucker wird meistens durch Fruchtzucker und Zuckeralkohole ersetzt, des Weiteren sollte man wissen, dass in diesen sogenannten ,,Diabetiker-Lebensmitteln“ viele ungesunde Fette enthalten sind, die sich hartnäckig auf unseren Hüften bemerkbar machen, was natürlich die Erkrankung zusätzlich erschwert.
Wo wir schon einmal bei dem Thema Übergewicht wären, kann ich zu einem zusätzlichen Kritikpunkt kommen, den ich gerne unterstreichen möchte: Solche Konsumgüter versprechen – vielleicht auch unbewusst – die falsche Illusion, dass man ungehemmt davon zu sich nehmen kann, ohne jegliche Konsequenzen. Ein Trugschluss, den ich entkräften kann, da ich mich selber gern daran bedient habe, um meiner Bikini-Figur ein Stückchen näher zu kommen. Und ich werde mir demnächst einen Badeanzug kaufen.
Unter diesen Gesichtspunkten kann ich der Verbraucherschutzzentrale nur zustimmen: Diesbezüglich müssen dringend neue Gesetze her, denn die aktuellen sind nicht nur veraltet, sondern sie können sich sogar schädlich auswirken – und das entspricht definitiv nicht der Aussage: ,,Für Diabetiker geeignet“.