Ein Kaiserschnitt ist manchmal die letzte Rettung für das Ungeborene. Trotzdem birgt er einige Risiken. Wer aber eine solche Operation ohne zwingenden Grund anstrebt, sollte sich über eventuelle Konsequenzen im Klaren sein.
Sicher spielt bei der Erkrankung am Diabetes mellitus die erbliche Vorbelastung eine Rolle, ebenso wie bestimmte Umwelteinflüsse. Seit einiger Zeit häufen sich jedoch die Hinweise, dass auch ein Kaiserschnitt das Risiko, einen Diabetes mellitus vom Typ 1 zu bekommen, noch zusätzlich erhöht. Schon im Säuglings- und Kleinkindalter beginnt der unheilvolle Prozess, der dann auf eine Diabetes-Erkrankung hinausläuft.
Diabetes Typ 1
Im Gegensatz zum typischen Alters-Diabetes gilt der Typ 1 als Autoimmunerkrankung, bei der es zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems kommt. Es greift die körpereigenen Zellen an, die in der Bauchspeicheldrüse das Insulin herstellen. Sind diese zerstört, ist der Betroffene Zeit seines Lebens genötigt, das lebenswichtige Insulin zu spritzen.
Die Zahl der an Diabetes Typ 1 Erkrankten nimmt ständig zu. Jährlich steigt die Zahl der neu erkrankten Kinder hier in Europa durchschnittlich um 4,5%. Wissenschaftler versuchen durch Langzeit-Studien herauszufinden, welche Faktoren nun tatsächlich und im Zusammenhang mit anderen Gegebenheiten die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken erhöhen.
Risiko Operation
Eine Geburt per Kaiserschnitt, zusammen mit einer genetischen Veranlagung, sorgte innerhalb der ersten 12 Lebensjahre für eine Steigerung des Risikos um ca. 5%. Kinder, die auf normalen Weg zur Welt gekommen waren, waren dagegen nur einer Wahrscheinlichkeit von etwas mehr als 2% ausgesetzt.
Wiesen Kinder bereits bestimmte genetische Muster auf und wurden dann auch noch per Kaiserschnitt geholt, stieg das Risiko einen Diabetes Typ 1 davonzutragen von knapp 3% auf signifikante 9% an. Forscher vermuten, dass bestimmte nützliche Mikroorganismen, die bei einer normalen Geburt vom Kind aufgenommen werden, bei einer Kaiserschnitt-Entbindung nicht mit dem Neugeborenen in Berührung kommen können. Da sie aber für das Immunsystem und somit für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung sind könnten die Wissenschaftler Recht haben.