Wissenschaftlern ist es gelungen, Antikörper zu entwickeln, die den Blutzucker gesenkt und zum Abbau von Übergewicht beigetragen haben. Vor erst leider nur bei Mäusen.
Forscher und Wissenschaftler des Biotechnologie-Unternehmens „Genentech“ haben Antikörper entwickelt, die bei zuckerkranken Mäusen, den Blutzuckerspiegel gesenkt haben und das Körpergewicht der Tiere reduzierten. Nach nur einer Spritze, die die Antikörper enthielt, normalisierte sich der Zuckerwert der Mäuse. Diese Wirkung hielt sogar fast einen Monat an. Der Fortschritt könnte sehr bedeutend sein, da die regelmäßige Einnahme von Medikamenten sowie das Spritzen von Insulin, dadurch vielleicht nicht mehr nötig wäre. Was hat es mit dem Antikörper auf sich?
Antikörper gegen Diabetes – Insulinspritze, Ade?
Zuckerkrank zu sein bedeutet für den Betroffenen oft strenges Diäthalten, regelmäßige Kontrolle der Werte und auch das Spritzen von Insulin. Nun haben Forscher vom Biotechnologie-Unternehmens „Genentech“, an Mäusen, nach Alternativen geforscht. Bei Typ 2 Diabetikern sind die Zellen, die auf Insulin reagieren sollten, resistent. Vorherige Forschungen konnten zeigen, dass spezifische Botenstoffe, hier das FGF- Proteine, die Resistenz überwinden können. Die Versuche an den Mäusen konnten zeigen, dass Antikörper dies genauso tun.
Mäuse sind Mäuse und Menschen… Aber…
Die gespritzten Antikörper hatten jedoch nicht nur den Blutzucker der Mäuse gesenkt, sondern zudem noch zur Reduktion ihres Gewichts, beigetragen. Die blutzuckersenkende Wirkung konnte sogar noch beobachtet werden, als die Antikörper im Blut gar nicht mehr nachweisbar waren. Die gewichtreduzierende Wirkung konnte bei zuckerkranken und gesunden Mäusen beobachtet werden. Die Tiere haben weniger gefressen und haben mehr Fett verbrannt.
Was machen die Antikörper?
Die sogenannten R1Mab1-Antikörper lagern sich an Bindungsstellen in der Bauchspeicheldrüse und im Fettgewebe an. Dadurch wird das FGF- Protein aktiviert, das dabei hilft, den Fettstoffwechsel und die Verarbeitung von Kohlehydraten, die ja in Zucker umgewandelt werden, anzuregen. Bis jetzt wurden die Antikörper und ihre Wirkung nur an Mäusen und in Zellkulturen getestet, aber die Forscher sind zuversichtlich, dass der Einsatz von Antikörpern beim Menschen eines Tages ein zukünftiges Mittel bei der Behandlung sein kann. Antikörper werden in der modernen Medizin immer wichtiger, was daran liegt, dass sie sich nur an spezifische Zielstrukturen andocken. Das macht sie weniger giftig und ruft auch weniger Nebenwirkungen hervor.
„Mehr als 30 verschiedene monoklonale Antikörper werden heute schon gegen Krebs, Autoimmunerkrankungen und Infektionen eingesetzt“, so Ussar und Kollegen. Sie seien daher auch gegen Diabetes Typ 2 sehr vielversprechend.