Ein neues Meldeportal für Lebensmittel soll ab 2011 mehr Klarheit im Ernährungsdschungel schaffen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verspricht einen verbesserten Austausch zwischen Verbrauchern, Wirtschaft und Lebensmittelüberwachung. Kann das funktionieren?
Ab Januar 2011 stellt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ein Meldeportal für Lebensmittel im Internet zur Verfügung. Verbraucher, die sich von unklaren Kennzeichnungen und Werbesprüchen auf Produkten in die Irre geführt fühlen, können dort ihren Frust loswerden und die betreffenden Lebensmittel überprüfen lassen. Auch die angeklagten Wirtschaftsunternehmen können dann zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Aber kann das wirklich funktionieren oder wird es ein heilloses Durcheinander von Forderungen und Rechtfertigungen geben?
Meldeportal für Lebensmittel: Was es leisten soll
Das Meldeportal für Lebensmittel soll den moderierten Austausch über Lebensmittelkennzeichnungen ermöglichen und der Politik Entscheidungsgrundlagen für eine mögliche Änderung der Lebensmittelüberwachung bieten. Verbraucher und Vertreter der Wirtschaft sollen in eine sachliche Diskussion über sinnvolle und sinnlose Produktkennzeichnungen und verwirrende Werbesprüche eintreten.
Laut Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sollen sich auch die Wirtschaftsunternehmen gegenseitig zur Ordnung rufen und somit ein faire Marktwirtschaft ermöglichen. Technologische Innovationen sollten nicht länger zur Irreführung der Verbraucher genutzt werden.
Meldeportal für Lebensmittel: Was es leisten kann
Sicher darf man angesichts der hohen Versprechungen, die das BMELV sich selbst und den Verbrauchern macht, skeptisch sein, ob dieses Internetportal tatsächlich einen Sinn macht. Fraglich ist, wie sachlich eine Diskussion zwischen einem aufgebrachten Verbraucher und einem Lebensmittelhersteller sein kann, der am Verkauf seines Produktes interessiert ist und weniger an der öffentlichen Kritik seiner Aufmachung. Außerdem wird sich zeigen, ob die Unternehmen überhaupt auf die kritischen Bemerkungen eines Einzelnen eingehen werden. Hoffen wir das das Portal nicht zu einem reinen Meckerforum ohne Sinn und Verstand mutiert, das am Ende das Geld der Steuerzahler verschluckt, aber keinen sichtbaren Nutzen bringt.
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