Das bei Diabetes der Körper den Blutzuckerspiegel nicht auf dem normalen Level halten kann wissen die Meisten, die von dieser Krankheit betroffen sind oder in ihrem näheren Umfeld damit zu tun haben. Doch was viele nicht wissen ist, dass dadurch auch Folgeschäden an der Netzhaut auftreten, welche bis zur Erblindung führen können.
Bei Zuckerschäden durch die Stoffwechselkrankheit Diabetes ist in erster Linie die Netzhaut oder Retina betroffen. Die Retina befindet sich an der Stelle des Auges wo die von der Hornhaut und Linse aufgenommenen Bilder in Nervenimpulse umgewandelt werden.
Das Gehirn verwandelt diese Informationen dann zu einem sinnvollem Bild. Die Retinopathie genannte Netzhautkrankheit zählt in den Industrieländern zu den häufigsten Ursachen von Erblindung vor allem bei der Zielgruppe 40-80 Jähriger.
Symptome der Netzhauterkrankung
Die diabetische Netzhauterkrankung kann über einen langen Zeitraum unbemerkt verlaufen. Das liegt unter anderem daran, dass erst größere Veränderungen an der Netzhaut überhaupt Symptome hervorrufen. Mögliche Beschwerden sind dann zum Beispiel Sehminderungen bis hin zum Sehverlust, Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen von Farben. Die Sehschärfe kann auch plötzlich abnehmen, zum Beispiel in Folge von Blutungen im Glaskörper.
Was tun bei Retinopathie?
Ist bereits eine Sehverschlechterung eingetreten, sollte man so schnell wie möglich etwas unternehmen um die Arbeitsfähigkeit des betroffenen Auges zu erhalten. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es wichtig, die Retinopathie schon im Anfangsstadium zu erkennen. Hierzu ist Forscher der Jenaer Universitätsklinik vor einigen Jahren ein sensationeller Durchbruch gelungen. Bei dieser speziellen Untersuchung werden die Blutgefäße im Auge einem Flackerlicht ausgesetzt. Aus den Reaktionen der Gefäße – schnell oder verlangsamt – kann der Augenarzt Rückschlüsse auf Augenschäden durch Blutzucker ziehen. „Das ermöglicht eine echte Früherkennung noch bevor das Auge überhaupt geschädigt ist“, erläuterte Ulrich Müller, Wissenschaftler der Jenaer Universitätsklinik.
Im Einzelfall ist der Verlauf dieser Folgekrankheit trotz Früherkennung allerdings nicht genau vorhersehbar und vom Patienten nicht selbst festzustellen. Hier hilft nur eine regelmäßige Vorsorge durch den Augenarzt.
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