Im letzten Beitrag ging ich auf die Schwangerschaft mit Diabetes ein. Da das Thema sehr komplex ist, wollte ich da heute nochmal darauf eingehen, diesmal aus einer anderen Perspektive.
Für die Frau ist das besonders problematisch, weil sie mit ihrem Kind im Bauch auch die Verantwortung trägt. Eine permanent gute Blutzuckereinstellung ist da besonders wichtig, damit das Kind gesund bleibt und so auch zur Welt kommt.
Übrigens ist es weiterhin bestritten, ob Diabetes vererbbar ist oder nicht. Aber es wird davon ausgegangen, dass die Vererbungsrate derart niedrig ist, dass die Gefahr, dass das Kind auch an Diabetes erkrankt, genauso hoch ist wie bei gesunden Eltern.
Aber nicht nur die Mütter müssen aufpassen. Wenn der Mann Diabetes Typ 1 hat, kann es ebenso schwierig werden. 30 – 60% der Männer mit Diabetes leiden schon mal an Impotenz, also an einer Errektionsstörung. Das bedeutet, dass schon die Sexualität des Paares unter Druck gesetzt wird, die Betreffenden wohl oder übel oftmals schon psychologische Barrieren aus dem Weg räumen müssen. Das Gute hierbei ist: Der Mann kann in den meisten Fällen das Problem selbst wieder in den Griff bekommen, in dem er seine Blutzuckereinstellung wieder strenger kontrolliert und sich mehr Mühe in seiner Einstellung gibt. Anderenfalls handelt es sich um eine Folgekrankheit, bei der die feinen Blutgefäße im Geschlechtsorgan geschädigt worden sind. Da kann dann eine Operation manchmal Abhhilfe schaffen.
Aber auch sonst ist die Blutzuckereinstellung des Mannes sehr wichtig. Denn auch wenn untenrum noch alles funktioniert und der Sex nicht leidet, kann es trotzdem oft nicht zu einer Schwangerschaft kommen. Der Samen des Mannes wird von seiner Blutzuckereinstellung genauso beeinträchtigt, wie alles andere in seinem Leben. Wenn er nun also eigentlich noch gut bei der Stange ist, aber die Frau trotzdem nicht schwanger wird, könnte der „Fehler“ in der Einstellung liegen.
Der männliche Diabetiker ist also genauso verantwortlich für die Schwangerschaft wie die Frau, da es ohne seinen Erfolg ja nicht zu dieser kommen kann. Oftmals nehmen Männer es aber mit einem regen Fatalismus als „Gott gegeben“hin, wenn die Schwangerschaft sich nicht so einstellen möchte, wie erwünscht. Dabei haben sie es doch oft selbst in der Hand 😉 . Hier gibt es mehr zu dem Thema Errektionsstörungen.