Nachdem die Welt sich über Dolly, dem Schaf, fürchterlich mokiert hat, ist ein großes Thema zu grauem Alltagsbrei geworden: die gefürchtete Gentechnologie.
Was hat die Welt diskutiert, wild mit den Händen gefuchtelt und ihre Stirn in tiefe Falten gekraust. Genmanipuliertes Essen? Geklonte Tiere? Romane, in denen von menschlichen Klonen die Rede war, landeten auf dem Bestsellertisch. Die Nachrichten waren voll von Horrormeldungen.
Bis das ganze Thema zähneknirrschend akzeptiert wurde. Bis man es hingenommen hat, anstatt zu reden.
Die Humaninsuline für eine erfolgreiche Diabetestherapie werden gentechnisch hergestellt, was eine extrem kostspielige Vorgehensweise braucht. Allerdings wären besonders Typ 1 Diabetiker ohne dieses kostbare Hormon dem Tode geweiht. Umso aufregender ist die Meldung, die seit einiger Zeit unter den Diabetikern kursiert: Es gibt eine Pflanze, die nicht nur Nektar, sondern auch Insulin produziert.
Natürlich macht sie das nicht auf natürlichem Wege – wäre ja auch zu schön gewesen. Das Ganze wurde von einer kanadischen Firma angeleiert, die bestimmte Pflanzen so genmanipuliert hat, dass sie eben Insuline produzieren. An Mäusen wurde schon ausprobiert, ob man das Pflanzeninsulin mit dem Humaninsulin austauschen kann. Und: Es funktioniert!
Deshalb ließ das Unternehmen sich im Jahre 2005 auch gleich alles patentieren.
Mittlerweile wird die Pflanze großflächig angebaut. Alles steht noch in der Schwebe, alles ist noch als ein angeblicher ,,Versuch“ abgestempelt. Aber was lange währt, wird endlich gut, oder wie war das?
Was ich jetzt darüber denke? Tja. Schwierig. Ich hab´s nicht so mit veränderten Genen. Und schon gar nicht mit gequälten Tieren. Nur komme ich auch leider nicht umhin, den Nutzen des Ganzen zu sehen und einzugestehen, dass die Diabetes-Forschung ohne Gentechnologie noch lange nicht so weit wäre. Dann würden wir wohl immer noch den gleichen Stand von vor fünfzig Jahren bestreiten. Und Ilka fragt sich derweil, ob aus ihrer Orchidee nicht vielleicht bald pures Gold tropft… 😉