Die Diagnose Diabetes macht viele Betroffenen erst einmal mutlos. Eine lebenslange Krankheit, das rauscht erstmal gewaltig zwischen den Ohren, das tut beim Aussprechen weh und bleibt einem im Halse stecken. Ziemlich blöde ist das.
Die Zuckerkrankheit ist eine gefühlte Sackgasse im Leben eines Patienten. Eine sehr dunkle noch dazu. Dabei muss es das gar nicht sein, kann es manchmal sogar die Auffahrt zu der Autobahn mit den großen Zielen bedeuten.
Dass das geht, das beweisen oft prominente Diabetiker, die mutig und offen über ihre Krankheit sprechen.
Einer davon ist Michael Hackert. Geboren am 21. Juni 1981 ist er auch noch ein recht junger diabetischer Zeitgenösser. Als ihm die Diagnose gestellt wird, geht es durch die ganze Presse. Die Entscheidung, sein Leiden öffentlich zu machen, wird ihm also schon von vorweg genommen. Aber das macht ihm auch nichts, so bestätigt er in einem Interview, dass man als Diabetiker oft mit gutem Beispiel voran gehen kann, dass das Leben mit Diabetes nicht zuende ist, sondern oft großartig weiter geht.
Er ist übrigens einer der erfolgreichsten Eishockeyspieler in Deutschland. Auch die Nationalmannschaft unterstützte er schon so manches Mal tatkräftig. Als Typ 1 Diabetiker therapiert er sich mit der Insulinpumpe, die ihm bei der Einstellung seiner Blutzuckerwerte sehr viel weiter geholfen hat. Gerade Sport ist ja ein Thema, welches Typ 1 Diabetiker oft belastet. Anfänglich hat man Angst, dass der Sport von der Erkrankung behindert wird oder man durch sportliche Betätigung seine Gesundheit gefährdet. Keinen Sport zu treiben, bedeutet allerdings ein ernormer Verlust in der Lebensqualität.
Umso schöner, wenn ein sportlicher Diabetiker zu sich steht. Und deutlich macht, dass der Sport auch mit Diabetes möglich ist. Dass man ein Leben führen kann, welches man auch leben will. Michael erzählt weiter, dass er vor und nach dem Sport jeweils seinen Blutzucker misst. Und dass er ansonsten auch spürt, wenn ihm eine Unterzuckerung droht.
Offensichtlich hat er sich und den Diabetes fest im Griff – was nur meinen Respekt verdient. Denn ich finde, es ist eine Wahnsinnsleistung, erfolgreich zu sporteln und erfolgreich zu therapieren. Die er mit gespielter Leichtigkeit meistert? Zumindest suggeriert er das so gerne. Finde ich gut. Denn ein bisschen Mut kann wohl ein jeder Diabetiker gebrauchen. Und eine ordentliche Portion Hoffnung sollte gleich mit auf den großen Lebensteller geschaufelt werden.