Wenn ein Diabetiker über seine Krankheit spricht, spricht er für einen Laien ein oftmals unverständliches ,,Kauderwelsch“. Er wirft mit Abkürzungen, Fachbegriffen und medizinischen Gepflogenheiten um sich, während der Zuhörer erst einmal nur Bahnhof versteht.
Und da bilde ich leider keine Ausnahme. Auch ich erwähne oft Begriffe, die ein Laie eigentlich nicht verstehen kann. Deshalb frische ich ein wenig unser aller Gedächtnis auf und fange heute mit dem HbA1c-Wert an, den ich doch des Öfteren hier im Blog erwähne.
Also, HbA1c klingt ja schon einmal recht abenteuerlich. Auch ich wusste anfangs lange nicht, was das eigentlich genau bedeutet.
HbA1c meint den Langzeitblutzuckerwert. Dass ein Diabetiker regelmäßig und mehrmals am Tag seinen Blutzucker messen muss, ist natürlich logisch. Dass dieser oftmals schwankt und von vielerlei Faktoren abhängig ist, auch psychischen wie beispielsweise Stress, wissen wir hoffentlich auch. Der Langzeitblutzuckerwert zeigt nicht auf, wie hoch der derzeitige, sondern der durchschnittliche Wert ist.
Dieser ist sehr wichtig in einer diabetischen Therapie, da genau er für die zahlreichen Folgekrankheiten verantwortlich ist. Aber wie setzt er sich zusammen?
Der aufgenommene Zucker verbindet sich mit Hämoglobin, einem Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen. Je mehr Zucker also aufgenommen und aufgrund von Insulinmangel nicht verarbeitet wird, desto mehr Zucker ,,klebt“ am Hämoglobin.
Wenn jetzt nun der HbA1c-Wert bestimmt werden soll, wird die Höhe des Zuckeranschlages dieser Blutkörperchen untersucht und festgehalten, daraus resultiert dann der zu bestimmende Wert.
Ein kurzzeitig erhöhter Blutzucker beeinflusst dieses Ergebnis jedoch kaum bis gar nicht, trotzdem ist es für einen Diabetiker nicht leicht, immer einen erstrebenswerten Langzeitwert zu erzielen. Viele Alltagsprobleme können einem da schon mal Steine in den Weg legen. Beispielsweise Erkältungen lassen den Blutzucker gänzlich außer Kontrolle geraten, ohne dass der Diabetiker das auf seine eigene ,,Kappe“ nehmen muss.
Bei diesem Durchschnitt geht es übrigens immer um einen Wert von ca. acht Wochen, da in dieser Zeit sich die Blutkörperchen wieder erneuern.
Logischerweise muss der HbA1c regelmäßig festgehalten werden. So alle drei Monate untersucht der Diabetologe diesen Wert, um mit dem Patienten gegebenenfalls über seine Therapie zu sprechen und sie eventuell abzustimmen, falls der Wert nicht zufrieden stellend gewesen ist.
Deshalb sollte auch der Diabetiker selbst sich dabei nicht allzu sehr auf seinen Diabetologen verlassen, sondern selbst begreifen lernen, was dieser Wert genau bedeutet und welche Konsequenzen er vor allen Dingen für ihn haben kann.