Da eine Unterzuckerung nicht ganz ungefährlich ist, sollten Angehörige, mit denen der Diabetes Patient viel zu tun hat, Bescheid wissen, was sie im Notall tun können, um schnell zu helfen.
Ich wollte noch einmal ausführlicher auf den Notall bei einer Unterzuckerung eingehen, da es ja eben doch eine vielseitige Geschichte ist, die besonders auch bei Krampfanfällen eine besondere Ruhe benötigen!
Es passiert nicht oft, manchen passiert es nie: Die Unterzuckerung, die eine Bewusstlosigkeit oder sogar Krampanfälle auslösen.
Jeder Diabetiker hat seine eigene Methode, sein individuelles Empfinden, wann eine Unterzuckerung droht. Manche fühlen sich schwach, andere werden agressiv, manchmal gehören Schweißausbrüche, Hungergefühle und andere ,,Kleinigkeiten“ hinzu, die ein allgemeines Unwohlsein auslösen können. Meistens weiß der Diabetiker dann: Okay, es wird Zeit, jetzt muss ich handeln. Und greift dann vielleicht zu einem Glas Apfelsaft oder ähnlichem.
Was aber, wenn das gerade nicht möglich ist, der Diabetiker denkt: Das halte ich schon noch durch oder es ihm schlichtweg peinlich ist, dass er jetzt gerade sofort etwas zu sich nehmen muss, weil er eben sonst droht, umzukippen?
Fakt ist: Ist der Blutzuckerwert nicht in Ordnung, geht es schneller als man denkt, wenn man die persönlichen Warnzeichen ignoriert. Plötzlich wird er bewusstlos und Angehörige wissen nicht, was los ist, wie sie reagieren sollen und bekommen selber einen gehörigen Schreck. Am Besten wissen diese gar nicht, dass er Diabetiker ist, weshalb wichtige Zeit verloren geht, die konstruktiv hätte genutzt werden können.
Also, was tun, wenn der befreundete Diabetiker wie aus dem Nichts, ohne jegliche Vorwarnung, einfach umkippt? Wenn irgendwie möglich: Aufpassen, dass der Mensch sich nicht den Kopf anschlägt, dann ,,bequem“ betten, den Notarzt rufen und diesem auch schon am Telefon mitteilen, dass es sich um einen Diabetiker handelt, damit dieser die nötige Spritze gleich mitbringen und setzen kann. Bei einer besonders schweren Hypoglykämie kann es auch zu Krampfanfällen kommen, manche Diabetiker bekommen diese auch sofort. Diese Krampfanfälle können besonders für die Angehörigen schlimm sein, die mit so etwas noch nie konfrontriert worden sind. Da hilft: Ruhe bewahren! Und den Kopf festhalten und auskrampfen lassen! Wichtig ist, dass spitze Gegenstände, Stühle und andere Dingen, an denen er sich stoßen könnte, aus dem Weg räumen oder soweit es möglich ist, abzudämpfen. Den Kopf festzuhalten, ist dabei das wichtigste, denn sonst kann der Diabetiker aufgrund schwerer Stöße sich auch schwere Kopfverletzungen hinzuziehen!!
Wichtig: Dem Bewusstlosen nicht versuchen, Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten zuzuführen! Das kann durchaus gefährlich werden, beispielsweise könnte derjenige daran ersticken. Also lieber auf den Notarzt warten, denn nachdem die Spritze gesetzt wurde, wacht der Patient in der Regel relativ schnell wieder auf und normalisiert sich wieder.
Wie auch in einem der letzten Beiträge schon erwähnt: Am besten spricht der Diabetiker vor so einem Notfall mit seinem näheren Umfeld! Denn auch, wenn eine so radikale Unterzuckerung nicht häufig auftritt/auftreten sollte, ist es wichtig, dass diese Menschen dann wissen, welche Hilfe sie leisten können. Und hierbei verweise ich auch nochmal auf den Notfallausweis, den auch ein Diabetiker bei sich tragen kann. Das hilft insbesondere Rettungssanitätern vor Ort, wenn derjenige in völlig fremder Umgebung umkippt, in der niemand weiß, worum es sich bei dieser Bewusstlosigkeit handelt. Außerdem: Es sollte einem Patienten niemals peinlich oder unangenehm sein, wenn er spürt, dass eine Unterzuckerung droht! Lieber vorschnell, als gar nicht, handeln!