Da ich ja gestern schon das sensible Thema ,,Sex“ angesprochen habe, wollte ich das andere, dazu gehörige, Thema nicht ausschließen: Die Parnterschaft.
Die Schmetterlinge schlagen betrunken Purzelbäume in einer wackeligen Magengegend, die Augen leuchten, das Herz pocht: Verliebt! Sich zu verlieben ist ein lautes, starkes und sehr schönes Gefühl, welches wir alle wohl kennen. Das ist dann die zweite Krankheit, die sich zum Diabetes dazu gesellt 😉 . Aber wie ist das eigentlich, wenn ein junger Diabetiker, der selber erst noch viel über seine Krankheit lernen muss, sich neu verliebt?
Sollte er gleich von Anfang an offen mit dem Thema umgehen oder besser erst einmal abwarten? Ist es gut, die Beziehung sofort mit solcher Dramatik zu belasten oder sollte man es behutsam angehen lassen?
,,Wenn sie mich mit Diabetes nicht will, dann ist sie auch nicht die Richtige.“ Sagte mal ein guter Freund von mir, der einem Date gleich alle Tatsachen brühwarm eröffnete.
Dieser geht recht unbefangen mit der ,,Zuckerkrankheit“ um und hat keinerlei Probleme damit, auch seinem Selbstbewusstsein hat das keinen Abbruch getan.
Doch es gibt eben einige, dessen Selbstwertgefühl aufgrund der Diagnose angeschlagen ist, die sich kleiner fühlen, als sie sind und dann eben lieber alles verheimlichen. Erst einmal abwarten, so das Motto, jedoch sind so gravierende Geheimnisse sicherlich keine gute Grundlage für eine beginnende Beziehung, die immer fundamentales Vertrauen braucht, um überhaupt ausbaufähig zu werden!
Ich denke, je unbefangener damit umgegangen wird, desto besser. Unbefangen, offen und mutig sollte man sich in das Abenteuer Liebe hinein stürzen und wenn der Gegenüber sich auch verliebt hat, stürzt er sich mit hinein – Diabetes hin oder her.
Davon mal abgesehen – festzustellen, dass das Herzblatt überhaupt kein Problem damit hat, alle Zweifel einfach wegwischt, kann helfen, damit der Diabetiker selber mehr Vertrauen zu sich fasst. Und alles andere findet sich auch nach einiger Zeit, solange man als Paar offen über alles spricht und sich mit allen Ecken und Kanten akzeptiert und achtet. Am allerbesten ist natürlich, wenn der Partner sich genauso gut mit dem Thema befasst, sich versucht, in die Lage des anderen hinein zu fühlen und überlegt, was das Wort ,,Diabetes“ für einen selber eigentlich bedeutet. Und was man damit verbindet. Da tauchen dann ja auch Worte wie ,,Folgeerkrankungen“ auf und oftmals gehören zu diesem Wort diverse Ängste. Auch dem neuen Parnter kann das befremden. Daher ist es wichtig, dass man darüber offen redet. Und der Diabetiker sollte den anderen mit in den Alltag einbinden, sollte ihm zeigen, wie er damit lebt, umgeht und was es alles braucht, um sich gesund und fit zu halten. Das nimmt dem anderen die Hemmschwelle und die ganze Krankheit wird normalisiert… bis sie zu dem wird, was sie ist: Eine alltägliche Nebenerscheinung, ein Teil von einem Menschen, eben Diabetes. Eine Herausforderung.
Aber das ist sind ja auch nur meine kleinen, bescheidenen Gedanken zu dem Thema. Mir wurde übrigens auch schon einmal offeriert, dass ein guter Freund Diabetiker ist. Was meinen Sie wohl, was ich gemacht habe? Ihn gleich mal ausgequetscht und ihm von meinem Blog erzählt – und jetzt habe ich einen tollen Helfer, der mir immer mit Rat und Tat zur Seite steht 😉 .